The Women Who Beat ISIS

Die Frauen, die den IS besiegten

Initiierte Farida e.V. (Farida Global Organization) die Fotoausstellung „Die Frauen, die den IS besiegten “. Diese wird aus mehr als 40 Bildern bestehen, die Porträts von jesidischen Überlebenden sowie die Sindschar Region vor- und nach dem IS-Angriff zeigen. Die Ausstellung dokumentiert den Völkermord, der sich 2014 im Irak ereignete, und seine bis heute anhaltenden Folgen. Zudem werden auf Informationstafeln die Geschichte der Jesiden, des Genozids und der Genozid- Überlebenden zu lesen zu sein.

Ziel der Ausstellung ist es, das unvorstellbare Leid der Jesidischen Gemeinschaft für die Mitbürger:innen zu vergegenwärtigen und Gerechtigkeit für die Opfer zu fordern. Da auch heute noch, Sieben Jahre nach dem ersten IS Angriff, mehr als 2500 jesidische Frauen und Kinder vermisst werden und Tausende in unsicheren Flüchtlingslagern leben, wollen wir darüber hinaus auf die Wichtigkeit eines weiteren Sonderkontigents für jesidische Frauen und Kinder aufmerksam machen.

HINTERGRUND

Die meisten unserer Ausstellungsporträts zeigen jesidische Überlebende, die ursprünglich aus dem Sindschar im Irak stammen. Sindschar ist ein Bezirk im Nordwesten des Ninewa Gouvernements. Die Bevölkerung dort ist überwiegend jesidisch mit einigen arabisch-sunnitischen und arabisch-schiitischen Gemeinschaften, welche dort ebenfalls leben. Im Jahr 2014 zwang der sogenannte Islamische Staat (IS) über 300.000 Jesid:innen aus Sindschar zur Flucht und zerstörte die grundlegende Infrastruktur in der Region. Es wird geschätzt, dass 10.000 Menschen dort ermordet und in Massengräbern verscharrt wurden. Jesiden, Christen und andere Minderheiten im Irak und in Syrien erlitten unter den IS- Angriffen schwerste körperliche und seelische Verletzungen.

Jesidische Männer wurden von den IS-Dschihadisten zur Konvertierung gezwungen oder bei Verweigerung auf der Stelle ermordet. Jungen wurden ihren Familien entrissen und in IS-Ausbildungslagern zu IS-Kämpfern ausgebildet. Jesidische Frauen und Mädchen wurden als Sexsklavinnen verschleppt und auf Sklavenmärkten verkauft.

Gefangene Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt und durch brutale sexuelle Gewalt missbraucht. Jesidinnen wurden als IS-Eigentum behandelt, welches gehandelt und an weitere IS-Kämpfer verkauft wurde. Individuelle Versuche, sich gegen den Verkauf zu wehren, wurden durch schwere körperliche Verletzungen und Drohungen bestraft. Aufgrund der ausweglos scheinenden Situation haben viele Jesidinnen in Gefangenschaft Selbstmord begangen.

Noch heute, sechs Jahre nach dem ersten IS Angriff, werden mehr als 2500 jesidische Frauen und Kinder vermisst.

Die UN, das EU-Parlament und viele weitere nationale Regierungen haben den systematischen Völkermord an den Jesiden anerkannt. Laut des UN-Menschenrechtsrats (2016) hat der IS versucht, die Jesiden durch Tötung, (sexuelle) Versklavung, Folter und unmenschliche Behandlung auszulöschen.

UNSER AUSSTELLUNGSTEAM

Farida Khalaf, Präsidentin von Farida e.V.

Farida ist eine Menschenrechtsaktivistin und Co-Autorin von “Das Mädchen, das ISIS besiegte”. Farida ist eine von mehr als 6500 jesidischen Überlebenden der Versklavung und des Völkermordes durch ISIS. Sie wurde in dem Dorf Kocho in der Nähe von Sinjar im Nordirak geboren. Farida wurde vier Monate lang in Gefangenschaft gehalten, wo sie unvorstellbares Leid, einschließlich körperlicher und seelischer Misshandlung, erdulden musste.

Seit ihrer Flucht ist Farida ein effektiver Teil einer globalen Advocacy-Kampagne, um die ISIS-Kämpfer vor Gericht zu bringen, das Bewusstsein zu schärfen und die internationale Aufmerksamkeit auf den Völkermord zu lenken. Sie hat sich mit vielen Staatsoberhäuptern der Welt getroffen, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Wolfgang Schäuble und eine Reihe anderer europäischer Präsidenten und EU-Parlamentarier. Im Jahr 2019 wurde Farida vom Bundespräsidenten Herrn Frank-Walter Steinmeier zum Neujahrsempfang eingeladen, wo Ihr für Ihr herausragendes internationales Engagement für die religiöse Minderheit der Jesiden gedankt wurde. 

Saeed Qasim Sulaiman, Gründer und Leiter der Ausstellung

Saeed ist Menschenrechtsaktivist und setzt sich für den Schutz von Jesiden, Christen und anderen Minderheiten ein. Dank seines Engagements und seiner harten Arbeit als Freiwilliger im humanitären Sektor, wurde Saeed im Alter von 16 Jahren zum Leiter eins Jugendzentrums in Kurdistan-Irak gewählt.

Saeed verbrachte mehr als fünf Jahre mit der Unterstützung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen im Irak und gründete 2015 eines der ersten Freiwilligenzentren im Irak.

Nach seinem Umzug nach Deutschland im Jahr 2015 hat Saeed sein Leben der Unterstützung von jesidischen Frauen und Kindern gewidmet, die die Gefangenschaft des ISIS überlebt haben. In den letzten Jahren hat Saeed ehrenamtlich im Anwaltsteam von Amal Clooney mitgearbeitet. Er unterstützte das Team bei zwei Prozessen gegen IS-Mitglieder. Dies waren die ersten derartigen Fälle weltweit.

Miriam Weller, Projekt Koordinatorin

Miriam studiert derzeit internationale humanitäre Arbeit im Master. Ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit in verschiedenen sozialen Organisationen hat ihre Überzeugung geprägt, mit und für andere zu arbeiten. Sie ist vor allem von der Resilienz, Stärke und dem Engagement der jesidischen Gemeinschaft beeindruckt. Miriam ist dankbar, Teil des Vereins zu sein, um sich für die Belange der jesidischen Gemeinde in Deutschland und international einzusetzen. Seit Beginn 2021 arbeitet Miriam gemeinsam mit den anderen Vereinsmitgliedern daran, ein Unterstützungsnetzwerk zu schaffen, welches das Bewusstsein für die Flüchtlingsnotlage schärft und sich für dessen Verbesserung einsetzt.

Adrián Shankar Filho, Kreativ-Direktor der Ausstellung

Als Filmemacher und Kameramann hat Adrian Filme für Amnesty International, Choose Love und The Worldwide Tribe sowie für andere NGOs und internationale Organisationen gedreht. Dabei hat er in Flüchtlingslagern und Konfliktzonen in ganz Europa und dem Nahen Osten gearbeitet. Adrian arbeitete und filmte hierfür in Dünkirchen, Calais, Paris und Belgrad sowie in Griechenland, Libanon und Jordanien.  In seiner Karriere hat Adrian mehr als 20 Kurzfilme und Musikvideos gedreht. Sein Debüt-Spielfilm “Hellfighters” befindet sich derzeit in Produktion. Im Jahr 2019 reiste er in den Irak und nach Deutschland, um die erste Phase unseres Projekts mit jesidischen Überlebenden der IS-Versklavung zu beginnen.

Alice Aedy, Fotografin/Filmemacherin

Alice ist eine Dokumentarfotografin, Filmemacherin und Aktivistin aus Großbritannien. Ihre Arbeiten wurden bereits in The Times, The Guardian und Al Jazeera veröffentlicht sowie im Somerset House ausgestellt. Der Fokus ihrer Arbeiten liegt auf Migrations-/Frauenrechts- und Umweltthemen.

Nach Ihrem Abschluss 2015 in Geschichte und Politik, begann Alice die europäische Flüchtlingskrise von vorderster Front zu dokumentieren.

2018 wurde Alice in die “Alternative Rich List” der Sunday Times aufgenommen. Diese würdigt Menschen, die im besonderen Maße für Werte wie Mut und Kreativität einstehen. 2019 reiste Alice dann in den Irak und nach Deutschland, um die erste Phase unseres Projekts mit jesidischen Überlebenden der IS-Versklavung zu beginnen.

Hailey Sadler, Fotografin

Hailey ist eine Dokumentarfotografin, Autorin und Forscherin aus den Vereinigten Staaten. Ihre Arbeiten fokussieren sich auf die Themen: Trauma, Vertreibung und den Tribut von Konflikten. Sie wurde in der Washington Post, Associated Press, ABC News, OZY und vielen weiteren Zeitungen veröffentlicht. In den Jahren 2018/ 2019 dokumentierte Hailey die durch Vertreibung entstehende Krisen in Flüchtlingssiedlungen im Libanon, Jordanien, Irak und Bangladesch. Die Fotografien von Hailey, welche die Überlebenden des Genozids an den Rohingya zeigen, wurden unter anderem in Washington D.C. und Barcelona ausgestellt. Ihr einzigartiges politisches Hintergrundwissen, welchen Sie durch jahrelange Arbeit als politische Beraterin und Kommunikationsdirektorin im US-Repräsentantenhaus gesammelt hat, ist von großem Wert für Ihre Arbeit, da Sie die politischen Hintergründe hinter Ihren Bildern versteht, wie kaum eine andere.

Afshin Ismaeli, Reporter und Kriegsfotograf 

Afshin arbeitet als Reporter und Kriegsfotograf und wurde im Iran geboren. Er widmet seine Arbeit der Dokumentation von Kriegen, Konflikten und humanitären Einsätzen.

In der Vergangenheit hat er an umfangreichen Fotostrecken im Irak, Iran, Syrien, der Türkei und Griechenland gearbeitet.  Für seine journalistischen Werke und Fotografien hat er in der Vergangenheit viele Preise und Auszeichnungen erhalten. Unteranderem auch der Ossietzky-Preis für Meinungsfreiheit, internationaler Reporter des Jahres in Norwegen 2017 und 2018, Nachrichtenfoto des Jahres und Nationale Berichterstattung des Jahres 2020.

Andrea DiCenzo, photojournalist

Andrea (b.1985) is an American photojournalist whose work focuses on armed conflict and humanitarian crises throughout the Middle East. She is based in Dubai, UAE.

Over the past six years, much of DiCenzo’s work has focused on the war with the Islamic State in Iraq and Syria, as well as Iraq’s legacy with armed conflict. This includes photographing the Islamic State’s weapons trafficking and production factories for WIRED Magazine, providing compelling visuals to bring context to Amnesty International’s investigation into casualties from US-led coalition strikes in Raqqa, Syria, and reporting on the tens of thousands of children who lost their parents under the Islamic State or the battle against it for The New York Times. 

DiCenzo is currently a National Geographic 2019 Explorer working on a story about the changing social position of girls and women in Baghdad.

Maya Alleruzzo, photojournalist

Maya is an American photojournalist with the Associated Press based in the Middle East.

She has worked extensively in Iraq, beginning in 2003 during the United States invasion of the country until American troops formally left in 2011. Since the Islamic State’s ascent in 2014, she has documented the group’s destructive legacy in Iraq and Syria.

Faris Mishko, Photographer

Faris is a documentary photographer, filmmaker and TV reporter in Sinjar, Iraq. His works have been published on Rudaw Channel, Mosuliya Channel, Al-Iraqiya Channel, Lalish TV, Ezidi 24 Media Foundation, Yazda Organization’s Social Media and Social Networking Sites in Nadia Initiative and Yazidi News Media Agency. He also have more than 20GB of data documenting the Yazidi genocide since it occurred in August 2014.

Faris throughout his work has more than 3k hours of videos on Sinjar (Shingal) before the genocide.

Rainer Wälder, Fotograf

Seine Liebe zur Kunstform Fotografie und dem Erzählen von Geschichten mit der Kamera geht zurück auf die Erfüllung eines Kindheitstraums in den Weiten Amerikas:

„Eine Sache wurde mir klar, als ich im Winter 2003 bei -30° auf dem Pferd saß und mir der Wind den Schnee ins Gesicht blies. Ich arbeitete auf einer Ranch in Wyoming und hatte begonnen die Eindrücke mit einer Nikon FE auf Film zu bannen, um meine Geschichte vom ‘Wilden Westen’ zu erzählen.

Die ganze Zeit war ich auf der Suche nach dem richtigen Handwerksberuf gewesen, vom Bootsbauer über den Hufschmied zum Cowboy, bis es passierte – in the middle of nowhere. Mir wurde bewusst, dass ich einfach meinem unstillbaren Interesse an all den spannenden Dingen da draussen gefolgt war. Ich wollte eintauchen in fremde Welten, sie verstehen, in ihrer ganzen Schönheit ergründen und ihre „Essenz“ mit der Fotografie herauslösen.

Was für eine Erkenntnis! Das war also die Geburtsstunde meiner Leidenschaft für Licht und Schatten und dem Entschluss, damit Geschichten erzählen zu wollen…“

Rainer arbeitet seit dem Ende seiner fotografischen Ausbildung in 2007 als freier Fotograf. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Portraitfotografie.

Er lebt mir seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Freiburg im Breisgau.

Elliott O’Donovan is an internationally recognized photographer and director based in Washington, DC. His work has been featured in Forbes Magazine, the Washington Post, and The New York Times. Recent assignments range from documenting NGO work in Malawi, Africa, to photographing award winning authors and activists at his loft studio in DC.

Ahmed Shingali, Yazidi writer and journalist.

Ahmed was the first Yazidi journalist who covered the news of the Yazidis stranded on Mount Sinjar during the 2014 ISIS attacks of the region. Ahmed has been working in the field of journalism since 2003. He has worked as a correspondent for the Kurdsat and Kurdsat news channels.

Ahmed covered the news of the battles against ISIS in the areas of Rabia, Zummar, Sinjar in Ninewa province in Iraq and even in Syria in the conflict areas. In his professional life, he made hundreds of written and visual reports and dozens of reports and documentaries. Ahmed is the Founder and Director of the Ezidi 24 Media Foundation

Khalid Qasim, Assistant Director & ICT

Khalid is a humanitarian aid worker and human rights defender. Khalid, holding a B.Sc. Engineering and humanitarian Leadership from American University in Beirut.

Despite that Khalid, and his family, forcibly displaced and survived from the Genocide committed by ISIS against his community “Yazidis”, he continued tirelessly to defend the right of the survivors from Genocide and from ISIS captivity. From the very first days of the displacement, Khalid started advocating and asking for help for his people, especially for the around 120,000 people that were trapped on the Sinjar Mount. He helped with air dropping to the people trapped on the Sinjar Mountain in August, 2014.

Khalid also hold a peace ambassador award from IAHV and through that he helped hundreds of traumatized people to stand back again and heal through inner peace and peace building activities. He is the co-founder of the one of the unique voluntary centers in Iraq as well as supported the group of Alpach to open their center of Duhok Open Space in Iraq.

Khalid is an alumni (over 6 years of work in humanitarian settings) of MEDAIR international organization and co-founder of Farida e.V. while he is representing Farida e.V. in Iraq.

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